Folgen für Fluggäste

Der aktuelle Stand der Dinge

Im April 2019 gab Lufthansa den geplanten Verkauf von LSG Sky Chefs bekannt. LSG Sky Chefs ist eines der weltweit führenden Cateringunternehmen für Fluggesellschaften und serviert jährlich rund 700 Millionen Mahlzeiten. Das Unternehmen ist bei mehr als 300 Fluggesellschaften und einer wachsenden Anzahl europäischer Bahnbetreiber tätig. Im Jahr 2018 erzielte LSG Sky Chefs einen Gesamtumsatz von 3,2 Milliarden Euro.

Im Juni 2019 bekundete Do & Co, ein in Österreich ansässiger Caterer und Restaurantbetreiber, sein Interesse am Kauf des europäischen Geschäfts von LSG Sky Chefs und unterbreitete ein Angebot.
In einem Statement gegenüber einer lokalen Zeitung erklärte Do & Co-Vorstandsmitglied Gottfried Neumeister, die LSG wäre eine wertvolle Bereicherung für das Unternehmen. Nach Angaben der Zeitung interessiert sich Do & Co nur für das europäische Geschäft, da dies ohne eine Kapitalerhöhung möglich ist. In Europa konnte LSG mit ungefähr 9.000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 1,1 Milliarden Euro erzielen.

Unmut über den LSG Sky Chefs Verkauf?

In den vergangenen Wochen haben einige Personalengpässe in der Lufthansa Catering Division beim Inlandscatering und europaweiten Lufthansa Flügen für Probleme gesorgt. Nach Angaben eines Lufthansa-Sprechers bestehen diese Engpässe nur an den Drehkreuzen Frankfurt und München. Aus diesem Grund könne die Fluggesellschaft nicht auf allen Flügen die üblichen Getränke und Mahlzeiten anbieten - und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten ihrer Passagiere. Auf Langstreckenflügen gebe es keine Einschränkungen bei der Verpflegung, sagte der Sprecher.

In Luftfahrtforen und auf den Social-Media-Kanälen der Lufthansa wird über die Umstände mehrfach geklagt. Die Nutzer beschweren sich, dass auf ihren Flügen innerhalb Deutschlands und Europas kein Essen und nur Wasser serviert wird. Es gibt auch Gerüchte, dass der Personalmangel auf nicht motivierte Mitarbeiter zurückzuführen ist, die um ihren Arbeitsplatz und ihre Zukunft fürchten, anstatt auf die von der Fluggesellschaft erwähnte Ferienzeit. Der geplante Verkauf stößt auch bei der Gewerkschaft Verdi auf Unmut.

Wieso der LSG Sky Chefs Verkauf?

Also, obwohl LSG Sky Chefs insgesamt gute Zahlen aufweist, wird es im Ganzen oder in Teilen verkauft werden. Carsten Spohr, CEO von Lufthansa, sagte kürzlich gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung, dass LSG auch aus Umwelt- und Nachhaltigkeitsperspektiven betrachtet Sinn mache.

Beim Lufthansa Capital Markets Day 2019 sprach Carsten Spohr mit dem Publikum darüber, dass er zwei weitere Nicht-Passagier-Geschäfte habe - Lufthansa Technik und Miles & More - die mit der LSG zu haben seien.

Er betonte den Status von LSG innerhalb des Unternehmens, indem er offen davon sprach, dass LSG immer an zweiter Stelle sei, wenn es um die Aufmerksamkeit des Managements und damit um die Kapitalallokation gehe. Daher sei LSG wahrscheinlich ein besserer Eigentümer für die im Angebotsportfolio enthaltenen Positionen. Der Verkaufsprozess garantiere jedoch nicht einen einzelnen Käufer. Es gebe viel mehr einen Wettbewerb zwischen potenziellen strategischen Käufern, sagte er. Man wolle sich seine Optionen offen halten und nicht übereilt entscheiden, ob alles gemeinsam oder in zerstückelt verkauft wird. So erhoffe man sich das beste Verkaufsergebnis.

Spohr formulierte als Abschluss eine Art subtiler Kampfansage, indem er sagte, der Verkauf eines Unternehmens in der Größe von LSG sei zwar bei Lufthansa bisher noch nie vorgekommen, man scheue jedoch im Vorstand nicht davor zurück, die einst heiligen Kühe im Unternehmen zu berühren oder veräußern.

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